3. Advent

Auf dem Treppchen

Impuls zum 3. Advent von Marcus Porsche, Geistlicher Beirat DJK-DV Münster 

Alle Wettkämpfer*innen trainieren Monate, wenn nicht sogar Jahre, um auf das Treppchen zu kommen. Mit dem dritten Platz, der Bronzemedaille, hat man es geschafft und kann sich freuen.
Ich finde, das ist eine sehr dankbare Platzierung, während Silber der "Gold-Verlierer" und der vierte Platz eben nicht auf dem Treppchen ist. Man gehört dann mit dazu. Man ist unter den Medaillenrängen. 

Im Nachgang zu Olympia hatte ich manchmal den Eindruck, dass es in den Medien nur diese Denke gibt. Erfolgreich unter die ersten Drei zu kommen und Medaillen für das eigene Land zu sammeln.
Will ich denn als Wettkämpfer nur ein statistischer Sammler sein? Muss ich denn in diesem leistungsorientierten Sinne unbedingt dazu gehören?
Ich bewundere schon jeden, der sich qualifiziert, überhaupt an einem Wettbewerb teilzunehmen. Für mich ist das schon aus Altersgründen ausgeschlossen. Da geht nichts mehr. 

Spiel des Lebens
Manchmal vergleiche ich das Leben mit einem Mannschaftsspiel, das auf dem Spielfeld des Lebens ausgetragen wird. Nach meinem Verständnis geht es nicht um Gewinnen oder Verlieren, nicht darum Erster, Zweiter oder Dritter zu werden.
Für mich geht es beim Spiel des Lebens um die Freude am Spiel, um ein gelingendes Miteinander und dass ich mein Potenzial mit meiner Position abgleiche. Als geborener Abwehrspieler werde ich wenig Freude im Sturm haben. 

Und wenn ich am Ende vom Spielfeld zurück in die Kabine gehe, werde ich mich fragen: War das ein gelungenes Spiel für mich? Habe ich alles geben können und gut mit meinen Mitspielern als auch fair mit meinem Gegenspielern agieren können?
Wenn ich dann noch gewonnen habe, ist das nett aber nicht die Hauptsache.

Diese Freude am gelingenden Dasein wünsche ich euch zum dritten Advent. Der heißt passenderweise "Gaudete": Freut euch!